Craniosacrale Therapie (CST)
Wenn Stille bewegt….
Craniosacraler Rhythmus und Therapie
Der craniosacrale Rhythmus kann überall am Körper ertastet werden; genau wie die anderen Pulsarten, Herzschlag und Atmung. Er dient der Diagnose und der Therapie.
Ziel der CST ist es, eine freie Entfaltung des CranioSacralRhythmus im gesamten Körper zu erreichen und damit die Selbstheilungskräfte und die Selbstregulation des Körpers zu fördern!
Anwendungsgebiete sind vielfältig, z.B.
- akute und chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Verhaltensauffälligkeiten (Angst, Nervosität, Aggressivität)
- Unarten* ( Headshaking, Weben etc.)
- chronische und akute Erkrankungen der Organe
- Stoffwechselerkrankunge
Palpation – das Ertasten und Erfühlen
Ich als Craniosacral-Therapeut untersuche den Körper, ohne dass er sich wehrt. Das bedeutet, wir arbeiten am anderen Ende der Skala mit sanften Abtasttechniken, minimal invasiv. Nur so können wir mit dem Patienten „verschmelzen“ und bekommen Informationen.
Palpation ist die Kunst mit den Händen den Körper zu untersuchen. Durch das Abtasten kann ich erfühlen was unter der Haut liegt, welche Form es hat und wie es sich bewegt.
Die Beweglichkeit der Strukturen des Bewegungsapparates, Fluss der Körpersäfte und sogar das elektromagnetische Feld um einen Körper herum kann erfühlt werden.
Formen des Palpierens
Die Skala reicht von einem sehr festen Kontakt bis zu wenig oder gar keinem Kontakt.
Kräftig invasiv mit viel Kraft: In der Regel reagiert der Körper auf kräftiges Abtasten mit einer ebenso kräftigen Reaktion an dieser Stelle, meist in Form von Schmerz und Abwehr gegen das invasive Abtasten. Hierbei lernt man eher was über den Abwehrmechanismus des Körpers als über den gesundheitlichen Zustand, der ja Gegenstand der Untersuchung ist.
Was ist Cranio-Sacral-Therapie?
Die Cranio-Sacral-Therapie ist eine von drei Säulen der Osteopathie.
Die Therapie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Er wird beeinflusst durch die Mobilität und Elastizität der Schädelknochen, des Kreuzbeins und der dazugehörigen Bindegewebshäuten.
Durch Berührung von Kopf und Rücken sammelt der Therapeut Informationen über mögliche Blockaden. Mit speziellen Griffen wirkt der Therapeut auf Funktionseinschränkungen an Körper und Schädel ein und kann indirekt auch die Membranen innerhalb des Schädels und die Hirnhaut beeinflussen.
Ziel der Therapie
Selbstheilungskräfte sollen aktiviert und Funktionseinschränkungen gelöst werden.
Bewegungseinschränkungen in diesem System haben Einfluss auf Drüsen (z. B. Hormonregulierung), Nervensystem und das Gefäßsystem. Durch spezielle Griffe am Schädel und Kreuzbein kann auf das craniosacrale System Einfluss genommen werden.
Dadurch können Verspannungen gelöst, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Funktionsstörungen verbessert und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden
Die Cranio Sacral Therapie hat sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA aus der Osteopathie entwickelt. Sie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit schützt, nährt und bewegt das Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Der craniosacrale Rhythmus ist über das Bindegewebe im ganzen Körper tastbar. Das Bindegewebe (Faszien) gilt als informationsverarbeitendes System, das unseren Körper stützt und schützt und alle Organe und Gefäße umhüllt.
Was versteht man unter dem Cranio Sacralen System?
Das Cranio Sacrale System umhüllt und schützt das gesamte Nervensystem. Es besteht aus den drei Hirnhäuten (Dura mater, Pia mater und Arachnoidea) und dem Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit). Eine wichtige Funktion dieses Systems ist unter anderem die Produktion, Zirkulation und Aufnahme der cerebrospinalen Flüssigkeit. Sie bildet das physiologische Umfeld, in dem sich Gehirn und Nervensystem entwickeln, leben und funktionieren können.
Das Cranio Sacrale System beeinflusst Entwicklung, Wachstum und Funktionsfähigkeit des Zentralnervensystems vom Moment der embryonalen Formgebung bis zum Tod.
Das Fasziensystem (Bindegewebe) bildet das verbindende Element zwischen dem Cranio Sacralen System und den peripheren Anteilen des Körpers. Das sind jene Teile des Nervensystems, die außerhalb des – aus Gehirn und Rückenmark bestehenden – zentralen Nervensystems liegen. Erhöhte Spannung in einer Körperregion überträgt sich über das Bindegewebe in benachbarte Regionen. Diese Spannung vermindert die Beweglichkeit der Gelenke, die Zirkulation von Körperflüssigkeiten, den freien Fluss von Energie und damit den lebenswichtigen Informationsaustausch im Organismus.
Faszientechniken
Die Aufgaben der Faszien im Körper von Mensch und Tier sind mannigfaltig. Unter anderem schützen und stabilisieren sie Gelenke und Organe, verbinden Muskeln und Nerven, koordinieren unsere Bewegungen und sind das Transportmilieu für die lebenswichtige Lymphflüssigkeit.
Wird das Fasziensystem gestört, führt dies zu Bewegungseinschränkungen sowie Atemstörungen und kann bis zu lebensbedrohlichen Herz/Kreislauferkrankungen und Organstörungen führen.
Mit Hilfe von Faszientechniken kann ich
- verklebte Strukturen lösen
- das Bewegungsausmaß verbessern
- den Flüssigkeitsaustausch verbessern
- den Stoffwechsel verbessern
Indikationen für die Behandlung mit Faszientechniken:
- Schmerzen
- Post Traumatisch / Post OP
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- Lymphabflussstörungen
- Chronische Organprobleme
Unter myofaszialer Release verstehen wir eine Spannungsregulation- in den meisten Fällen eine Entspannungsregulation, die durch sanften Druck, Zug und Verwringung einem Unwinding der Strukturen folgt und dadurch zu einem Release des myofaszialen Gewebes führt.
Als Myofasziales Release bezeichnen wir das Behandeln von Funktionsstörungen im Bereich des gesamten Bindegewebes.
Faszien haben im Körper folgende Funktionen
Trägerfunktion:
Nerven-/Gefäß- und Lymphbahnen sind von einer Faszienhülle umgeben, die ihrerseits in bindegewebsartige Strukturen eingebettet ist. Diese enge Verbundenheit erklärt sich aus der gemeinsamen embryonalen Entwicklung.
Schutzfunktion:
Faszien dienen dem Schutz der anatomischen Strukturen vor Spannungskräften, Stress und Gewalteinwirkung. In den Zonen der stärkeren Beanspruchung sind daher die Faszien dicker und stärker, Verletzungen in diesen Bereichen benötigen dementsprechend aber auch eine längere Verheilungszeit.
Hämodynamik:
Faszien regulieren durch ihre Elastizität und die in ihnen enthaltenen glatten Muskelzellen das Gefäßlumen von Venen und Lympgefäßen Faszien, Venen und Lymphgefäße sind untrennbar miteinander verbunden. Durch die ununterbrochene Faszienbewegung von 8-12 Zyklen/Minute fördern die Faszien den venösen Rückstrom. Steht eine Faszie unter zu hoher Spannung, versteht es sich leicht, warum es nun zu einem gestörten Rückfluss in der Vene kommen kann.
Propriozeption:
Die faszialen Rezeptoren scheinen viel mehr Informationen für das Körpergefühl beizutragen, als wir bisher angenommen haben. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die meisten Sinnesrezeptoren in den Faszien sitzen! Kein Sinnesorgan hat so viele Rezeptoren, damit sind die Faszien ein hochsensibles Sinnesorgan! Aus den muskulären Faszien erhält das Gehirn die meisten Sinneseindrücke. Ein Muskelnerv hat fast dreimal so viele afferente (sensorische) wie efferente (motorische) Nerven.
Dry-Needling für Pferd und Hund
Ein lokales Problem ist normalerweise kein einzelnes Problem, es kann andere Probleme verursachen (auf Distanz). Dies ist die Denkweise von Ursache und Wirkung.
- Dry Needling ist eine moderne westliche Behandelmethode der Gewebestimulation an Trigger Punkten oder Trigger-Zonen mit einer soliden Akupunkturnadel.
- Dry Needling ist basiert auf Kenntnisse der Neuronatomie, Neurophysiologie und Schmerzsysteme.
- Dry Needling wird eingesetzt, um das körpereigene Schmerzunterdrückungssystem zu stimulieren und die Trigger Punkte ohne Medikamente zu deaktivieren.
Die erste Ärztin, die über die manuelle Triggerpunkttherapie publiziert hat, war die US-Amerikanerin und Leibärztin von John F. Kennedy, Dr. Jane Travell (1901 – 1997). Sie konnte feststellen, dass die Ursache der chronischen Schmerzen von John F. Kennedy muskulär bedingt war.
Im weiteren Verlauf entwickelten sich verschiedene Therapieansätze, um an den Triggerpunkten zu arbeiten. Eine davon ist das Injizieren von verschiedenen Substanzen (z.B. Kochsalzlösung, Glucose, Magnesiumsulfat oder ein Lokalanästhetikum) in die Triggerpunkte.
Mehr durch Zufall stellte sich jedoch heraus, dass das Setzen der Injektionsnadeln alleine bereits den gewünschten Erfolg bringt. Aus dieser Feststellung entwickelte sich der Begriff Dry Needling. Es heißt nichts anderes als trockenes Nadeln, ohne Injektion von Substanzen.
Viele Experten weltweit sind davon überzeugt, dass nicht behandelte, akute Triggerpunkte die Ursache für viele chronische Schmerzen im Bewegungsapparat sind. Triggerpunkte, auch myofasziale Triggerpunkte genannt, sind druckempfindliche Punkte in der Muskulatur, die im Verlauf von verspannten Muskelfaserbündeln liegen. Man kennt sie auch unter dem Begriff Myogelosen.
Wann wird Dry Needling eingesetzt?
- bei Verspannungen
- mangelnder Raumgriff der Bewegungen
- schlechte Biegung einseitig oder allgemein
- Bewegungsunlust
- Rückenproblem
- Lahmheiten unerklärlicher Herkunft
- als Unterstützung bei akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats
- als Prophylaxe unter dem Gesichtspunkt der Vorbeugung von Kompensationen
Was ist der Unterschied zur Akupunktur?
Beim Dry Needling wird direkt an der Muskulatur gearbeitet, um diese wieder funktionsfähig zu machen und somit eine Schmerzfreiheit herzustellen. Mit der Akupunktur gemeinsam hat das Dry Needling eigentlich nur die Nadeln.
Das Konzept der Akupunktur ist ein komplett anderes und beruht auf einer Jahrtausende alten chinesischen Tradition, und hat immer das Ziel den Energiefluss im Organismus auszugleichen. Die Anwendungsgebiete der Akupunktur sind sehr viel weiter gefächert und beschränken sich nicht nur auf die Arbeit an den muskulären Strukturen.
Blutegeltherapie
Keine Angst vor Blutegeln!
Während der gesamten Behandlung müssen sie vom Tierbesitzer nicht berührt werden und auch ihr „Biss“ wird von Tier kaum wahrgenommen.
Sie kommen bei folgenden Erkrankungen zum Einsatz:
- Hufrehe
- Arthrosen
- Arthritis
- akute und chronische Entzündungen
- Bandscheibenvorfall
- Hüftdysplasie (HD)
- Ellenbogendysplasie (ED)
- Cauda Equina
- schlecht heilende Wunden
- Hämatome (auch Othhämathome)
- Abzesse, auch Analdrüsenabzesse
- Wundheilungsstörung
Behandlungsablauf
Bei der Behandlung bedarf es bei Hunden zwischen 1 – 3 Blutegeln, bei Pferden sind es etwa 5 – 10 Egel.
Wenn die Blutegel „angebissen“ haben, dauert es rund 45 Minuten und bis sie sich vollgesaugt haben und von alleine abfallen.
Der Biss des Blutegels wirkt auf zweierlei Weisen:
- Injektion von heilsamen Substanzen (z.B. von Gerinnungshemmern)
Während des ,,Aufsägens“ erfolgt bereits die Injektion der Saliva (=Blutegelspeichel), die durch interdentale Öffnungen fließt. - Absaugen von Substanzen (z.B. von durch die Gerinnungshemmer verflüssigten Thromben)
Zeitgleich zum Aufsägen beginnen die Egel bereits mit dem Aufsaugen des verflüssigten Blutes.
Es gibt keinen Unterschied zwischen dem therapeutischen Einsatz von Blutegeln beim Menschen oder beim Tier.
Zwischen den Kalkzähnchen münden die Kanälchen der separaten Speichelzellen. Die Sekrete der Speichelzellen werden durch die Sägebewegungen effizient und fast schmerzfrei in tiefere Hautschichten gebracht. Ob diese relative Schmerzfreiheit die Folge eines Anästhetikums im Speichel ist, bleibt weiterhin umstritten.
Der abgesonderte Cocktail verbreitet sich im gesamten Körper, so dass es mitunter nicht entscheidend ist, wo die Egel angesetzt werden. Die vereinfachte Wundversorgung ist ausschlaggebend, da die gewollte Nachblutung, die 12 (selten bis 24) Stunden anhält, mit bedacht werden muss!
Auf sportliche Aktivitäten sollte an dem Tag Verzichtet werden, jedoch das spazieren gehen und/oder der tägliche Auslauf ist zu empfehlen!